Die außergewöhnlichen Belastungen im Motorsport verlangen nach Schlauchleitungen von höchster Qualität. Die Druck- und Temperaturbereiche liegen bei Wettbewerbsfahrzeugen deutlich höher als bei normalen Autos. Aus diesem Grund werden fast nur noch edelstahlummantelte Gummi- oder Teflonschläuche in Rennfahrzeuge eingebaut. Die Schläuche und die dazugehörigen Anschlüsse aus Aluminium bzw. Edelstahl werden im Bereich Öl-, Hydraulik-, Kraftstoff- und Luftversorgung, sowie im Bremssystem verwendet. Die Vorteile in Kurzform: geringes Gewicht, hohe Druck- und Temperaturbeständigkeit, längere Lebensdauer und natürlich eine wesentlich bessere Optik.
Heute sind „Stahlflex“-Leitungen Standard im Motorsport und jeder versierte Rennmechaniker hatte schon mit den sogenannten „Dash“-Fittings zu tun, doch wo liegen eigentlich die Ursprünge dieser High-Performance-Leitungen? Nun, eigentlich wurden diese stahlummantelten Gewebeschläuche für den Flugzeugbau entwickelt. Pionier der ersten Stunde bei der Anwendung im Motorsport war Earl Fouts, der im Kalifornien der 1950er Jahre Überbestände aus dem militärischen Luftfahrtbereich nach dem Korea-Krieg aufkaufte und an den aufstrebenden amerikanischen Motorsportmarkt lieferte. Als diese Überstände zur Neige gingen, begann er erstmals, Schlauchleitungen speziell für den Motorsport zu fertigen. Dies war die Geburtsstunde der Firma Earl’s, auch heute noch ein bekannter Name in der Szene. Die Vorzüge gegenüber herkömmlichen Standardleitungssystemen lagen auf der Hand und so dauerte es nicht lange bis Stuart Goodridge nach einer eigenen Rennkarriere in Nordamerika, bei der er diese Schlauchleitungen kennen lernte, begann, auch in Europa neue Standards für Flüssigkeitsleitungen zu setzen. Das von ihm 1969 gegründete Unternehmen Goodridge zählt auch heute noch zu den Marktführern.
Es gibt heute eine Vielzahl an unterschiedlichen Schlauch- und Gewindegrößen sowie -bezeichnungen. Im Motorsport spricht man zumeist von DASH-Größen (z.B. Dash-06). Die Dash-Größen beziehen sich auf amerikanische AN-Spezifikationen (AN steht hierbei für Army-Navy, die Bezeichnungen stammen schließlich aus dem Militärbereich). Oftmals finden sich hierfür auch die Bezeichnungen JIC (bzw. SAE 37°) oder UNF. So hat zum Beispiel ein Dash-06 Anschluss ein 9/16“ UNF-Gewinde mit 18 Gängen/Zoll. Ein Dash-06 Schlauch hat – je nach Schlauchtyp – ein Innenmaß von 8,20 bis 9,53 mm. Andere häufig vorkommende Gewinde sind BSP (British Standard Pipe) und NPTF (National Pipe Tapered Fuel), die nach dem nominalen Durchmesser des Schlauches bezeichnet werden, in den sie passen sollen. So misst beispielsweise ein 1/2“ BSP Außengewinde eigentlich 13/16“, passt aber in einen 1/2“ Schlauch.
Und neben dieser Vielzahl an unterschiedlichen Größenbezeichnungen, gibt es heute auch verschiedenste Schlauchserien. Als Innenseele wird zumeist synthetischer Gummi (Nitril) oder Teflon (PTFE) – wahlweise glatt oder als Wellschlauch – verwendet. Zur Ummantelung dient meist Edelstahl, manchmal aber auch Aramid- oder Textilfasern. Während im Breitensport meistens wiederverwendbare Fittings verwendet werden (die den Vorteil größtmöglicher Flexibilität bei der Montage sowie im Einsatz bieten), greifen Werksteams meist auf fertig verpresste Leitungssysteme zurück.
Diese verpressten Leitungen gibt es übrigens auch als einbaufertigen Plug-and-Play-Ersatz für serienmäßige Bremsleitungen. Diese Stahlflex-Bremsleitungskits sind häufig sogar TÜV-geprüft und können somit problemlos auch bei Straßenfahrzeugen verbaut werden. Sie reduzieren Fading und sorgen somit für konstanten Pedaldruck bei verbessertem Schutz gegen Außeneinwirkung.
Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Anbietern auf dem Markt, die Leitungssysteme speziell für den Motorsport anbieten. Doch bei der Auswahl empfiehlt es sich, auf Qualität zu achten. Selten trifft der vielbeschworene Satz „wer billig kauft, kauft teuer“ so zu, wie bei Schlauchleitungen. Denn billige Nachbaufittings sehen meist nur optisch ähnlich aus. Ein niedrigerer Qualitätsstandard resultiert leider oft in geplatzten Schläuchen oder undichten Fittings und kann erheblichen Schaden verursachen. Bei Jansen Competition vertrauen wir ausschließlich auf renommierte Marken und vertreiben daher nur Produkte der führenden Hersteller auf dem Markt: ATEC, EARL’S, GOODRIDGE und KRONTEC.